Der falsche Weg zum hohen Lohn 

Ich lese mit Freude den Vorschlag die Einkommen zu erhöhen indem ein österreichweiter Mindestlohn von 1500,- Euro (hoffentlich netto) angestrebt wird. Dem hehren Ziel stimme ich sofort zu, nur leider ist´s in der österreichischen Steuer und Abgabenpraxis nicht durchführbar. Nachdem fast alle Einkommenssteuern und ALLE Sozialabgaben auf Löhnen basieren, muss ich als Arbeitgeber den Nettolohn mit dem Faktor 2.5 multiplizieren um auf meine realen Kosten zu kommen (Lohnsteuer, Sozialabgaben, Urlaube, Krankenstand). Ein Nettolohn von 1500,- führt also zu monatlichen Mindestlohnkosten pro Vollzeitstelle von 3750,- Euro. Das wird’s so nicht spielen. Der einzig gangbare Weg ist es, ALLE Einkommensarten steuerlich gleich zu behandeln (auch Kapitalerträge, Grundstücksverkäufe, sogar Erbe) und Sozialabgaben auch auf alle Einkommensarten zu erheben,ebenso wie auf Unternehmensgewinne. Das Pensionssystem würde dann nicht nur auf Arbeitseinkommen beruhen sondern auch auf Kapitalerträgen & Unternehmensgewinnen und wäre gesichert. Und die Nettolöhne würden – je nach Umsetzung – um mindestens 50% steigen (in der Maximalvariante könnten sie sich verdoppeln). Jemand der im Moment auf 1200,- netto im Monat kommt, würde dann MINDESTENS 1800,- netto im Monat erhalten. Eine abschließende Klarstellung: ich bin nicht für eine Erhöhung der Steuer und Abgabenlast in Österreich, die knapp 50% die wir derzeit abführen sollten dem Staat reichen, ich bin für eine Umverteilung der Lasten. Weg von den arbeitenden Menschen, hin zu den Menschen die ihr Geld arbeiten schicken.

Ps: Im Übrigen bin ich bis zur Zusammenlegung der verpflichtenden Sozialversicherungen für eine freie Wahlmöglichkeit der Pflicht-Sozialversicherung.

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