11 Milliarden Menschen, kein Problem
für den Planeten ?
Bastian Berbner schreibt in der Zeit
zum Titelthema “Mensch, wir werden weniger” ein
Bevölkerungsanstieg von nochmals knapp 50% auf 11 Milliarden
Menschen wäre für´s Weltklima kein Problem, weil erstens könntens
ja nicht ganz 11 Milliarden werden und zweitens, wo die Bevölkerung
wächst werde wenig emittiert. Drittens, sobald alle wohlhabend
wären, würde das Wachstum automatisch zurückgehen. Abgesehen davon
dass ein Anstieg der weltweiten Bevölkerung der Erreichung der
Klimaziele (wie auch aller anderen Umweltschutzziele) diametral
entgegensteht hat er teilweise recht. Wo die Bevölkerung noch wächst
werden weniger Treibhausgase pro Kopf in die Luft geblasen. Dort sind
die Menschen nämlich arm, besitzen nichts, verbrauchen wenig. Aber
die Menschen sind mit ihrer Armut ganz und gar nicht zufrieden.
Deshalb riskieren sie ja ihr Leben um nach Europa zu gelangen, um so
zu leben und soviel CO2 zu emittieren wie wir. Und die die daheim
bleiben arbeiten daran ihren Wohlstand vor Ort zu steigern. Egal wie
mans dreht, entweder die Menschen leben weiter in einem Dritte-Welt
Land in Armut. Dann werden sie sich weiter vermehren. Oder sie werden
wohlhabend, entdecken die Freuden des Konsums und der Karriere,
entscheiden sich dann gegen weitere Kinder. Aber dann verbrauchen sie
soviel Natur wie wir. Es kann also in keinem Falle so weitergehen,
dem Bevölkerungswachstum muss mit allen Mitteln (Prämien für
Geburtenverzicht, Grundeinkommen, Bildung, ...) sofort
entgegengetreten werden. Im Übrigen sind langfristige Prognosen
immer schwierig, weil sie die Zukunft betreffen. Einer Katastrophe
nicht vorzubeugen weil eine Prognose sagt, es wird schon gutgehen,
ist vorsichtig formuliert frivol. Wenn die Welt zum Beispiel einen
Rückfall in Religiosität erleidet könnten die Geburten auch in
wohlhabenden Ländern wieder steigen, monotheistische Religionen
waren immer Bevölkerungswachstumstreiber, im Moment grad zu
beobachten unter anderem in Israel, wo die Ultraorthodoxen zwar in
einem reichen Land leben aber doch sehr viele Kinder bekommen. Wir
sollten uns also nicht davor drücken uns mit dem
Bevölkerungswachstum kritisch auseinanderzusetzen.
https://www.zeit.de/2019/47/demografie-entwicklung-bevoelkerung-alter-armut-einwanderung
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