Covid, die
Demokratie, die Impfung, das Leben
Tedros Adhanom
Ghebreyesus, der Generaldirektor der WHO, wurde am 03.08. in den BBC
News mit den Worten zitiert, es könne durchaus auch nie eine Impfung
gegen Covid19 geben - “… there might never be”.
Nachdem es eher
unwahrscheinlich ist, dass Covid uns von selbst verlässt, ist es
wieder mal Zeit uns zu fragen, wie wir mit dem Corona Virus leben
wollen.
In Zeiten in denen
Alles, auch der Umgang mit Viren, nur noch in “moralischen”
Kategorien bewertet wird, möchte ich vorausschicken: ja, Corona ist
eine schwere Erkrankung die man keinem Menschen wünscht. Aber über
den Umgang mit dem Virus muss hinterfragend nachgedacht werden.
Nehmen wir das
Präventionsparadox. Laut unserer Regierung sterben nur deswegen so
wenige Menschen in Österreich weil wir so super Maßnahmen haben.
Weswegen wir das Virus nicht ernst nehmen und die Regierung
kritisieren. Eine Katastrophe zu verkünden, Maßnahmen zu verhängen
um sich dann als Verhinderer der Katastrophe darzustellen ist logisch
nicht haltbar. Die Regierung hätte uns auch vor Vampiren warnen,
Ausgangssperren nach Einbruch der Dunkelheit verhängen und Knoblauch
verteilen können. Um anschließend das Ausbleiben der Vampirtoten zu
feiern. Mit Verlaub, das ist wirklich paradox.
Rechnen wir statt
dessen nach, wie viele Tote es im maximalen worst case Szenario in
Österreich geben könnte. 2/3 der Bevölkerung erkranken über die
Jahre, danach sollte Herdenimmunität erreicht sein. Bei einer
Fallmortalität von 0,26% (Ischgl Studie) und 8.6Mio Einwohnern wären
das 15.000 Tote. Mit einem Durchschnittsalter von über 80 Jahren.
Eine enorme Zahl. Aber in Österreich wird auch ohne Covid gestorben.
Im Jahr 2018 starben 84.000 Menschen mit einem Durchschnittsalter von
81 Jahren. Und nach der Entwicklung der Übersterblichkeit in
Österreich sieht´s sehr danach aus dass die Covid Toten in der
Gesamtsterbezahl aufgehen und diese nicht bzw. marginalst erhöhen.
Warum werden also
all die anderen Toten nicht mit ebenso großer Aufmerksamkeit bedacht
wie die Covid Toten ? In Österreich sterben jedes Jahr ca. 5000
Menschen an multiresistenten Keimen, die u.a. durch industrielle
Tierhaltung begünstigt werden. Die industrielle Tierhaltung wird
nicht abgeschafft. 400 Verkehrstote ließen sich durch ein generelles
Tempo 30 Limit wohl großteils verhindern. Tempo 30 wird nicht
eingeführt. Laut Statistik Austria stirbt 1% der Über-80-Jährigen
jedes Jahr an Stürzen. Warum sperren wir die Menschen nicht im Heim
ein, um diese Unfälle zu verhindern, wie wir´s bei Corona tun ? Wir
sind offensichtlich überall bereit Kompromisse einzugehen und Leben
zu riskieren um unser Leben führen zu können. Nur bei Covid nicht.
Dabei führen auch
die Maßnahmen gegen Covid zu Todesfällen. Inzwischen treten
vermehrt Mediziner in die Öffentlichkeit, die auf die medizinischen
Opportunitätskosten der Maßnahmen hinweisen. Mehr Krebstote, mehr
Herzinfarkte, mehr Suizide. Es ist unsicher dass die Corona
Bekämpfung in absoluten Zahlen Leben rettet.
Was sicher ist, die
Maßnahmen beeinträchtigen unsere Möglichkeit, GUT zu leben. Unser
Freizeitverhalten ist beschnitten, unsere sozialen Kontakte
beeinträchtigt, unsere Bewegungs & Wirtschaftsfreiheit
eingeschränkt. Wir riskieren die Ausbildung und Sozialisation
unserer Kinder. Den Untergang des Kultur & Nachtlebens.
Warum ? Eine
Erklärung ist die Ersetzung des Diskurses über den Umgang mit Covid
durch das derzeit seuchenhaft um sich greifende Moralisieren.
Wissenschaftler wie Christian Drosten werden auf der Seite der Guten
verortet, ihre Thesen in religiöse Höhen und den Status der
Unfehlbarkeit erhoben. Abweichende Meinungen, die z.Bsp. der Oxforder
Epidemiologe Carl Heneghan oder John Ioannidis von der Stanford
University vertreten, werden bestenfalls ignoriert oder dämonisiert.
Covidleugner ! Aluhutträger ! Dabei ist die Möglichkeit der
Falsifikation einer These eine Grundbedingung der Wissenschaft.
Selbstgerechtigkeit hat hier Nichts verloren und verhindert das
Finden von Problemlösungen.
Eine andere
Erklärung ist die Unfähigkeit & Unwilligkeit der Politik,
Fehleinschätzungen einzugestehen. Und dann wäre da noch die Lust am
uneingeschränkten Regieren per Verordnung, ohne Rücksicht auf
Parlament, Gesetze und Verfassung nehmen zu müssen. Es herrscht ja
Notstand. Da eine Impfung möglicherweise nie kommen wird, sollte das
Handeln unserer Regierung wieder stärker juristisch hinterfragt und
parlamentarisch gelenkt werden. Sonst sind wir sehr nahe dran an
Orwells permanentem Ausnahmezustand. Dann hätte das Virus zwar nicht
uns aber unsere Demokratie getötet. Meiner Meinung nach sind die
Einschränkungen unserer Freiheiten und Grundrechte überschießend
und durch die Bedrohung durch Covid nicht zu rechtfertigen. Siehe die
Fallmortalität von 0,26%.
Abschließend noch
zur sehnsüchtig erwarteten Impfung. Sollte diese wirklich bis zum
Ende des Jahres verfügbar sein (die Russen “haben” sie ja
schon…) wäre ich überrascht dass die Pharmaindustrie bis jetzt
ebenso altruistisch wie unnötig Zeit und Geld in klinische Tests
investiert hat, die eigentlich nicht nötig waren. Oder es hat doch
einen Grund, warum im Schnitt 9 Jahre in klinische Tests eines
Wirkstoffs investiert werden. Dann wären die 9 Monate, die dem Covid
Impfstoff zugestanden werden, sehr kritisch zu sehen. Denn Geld und
Druck können Zeit nicht ersetzen.
Wohl wahr, Chris, die Fallsterblichkeit ist bei uns nicht so arg, weil wir bis jetzt größtenteils einen guten Job bei der Abschirmung von Altenheimen gemacht haben, und die Masken helfen auch. Es stellt sich aber raus, dass speziell in Innenräumen mit schlechter Belüftung (also quasi alle Nachtclubs..und btw auch Schulen) die Verbreitung mittels Aerosolen eine bisher sehr unterschätzte Rolle spielt. Ich bin auch für die Normalisierung, aber man könnte ja auch technische Lösungen in Betracht ziehen? Gewisse UV Lichter, HEPA Filter und die Erhöhung der Luftwechselraten der AC-Lüftungen können das Aerosol Risiko sehr herabsetzen- wäre aber mit Kosten für die Wirtschaft verbunden...und gehts der Wirtschaft gut...
AntwortenLöschenLeider ist es dem heiligen Sebastian in der Trutzburg des Ausnahmezustandes viel zu gemütlich, um wieder in die banalen Untiefen der Normalpolitik herabzusteigen- und die Grünen laufen den türkisen Herrn und Meistern schwanzwedelnd hinterher, immerhin fallen ja auch schöne Zustimmungsraten für die eigenen Politiker dabei ab. So bleibt es an uns, Vernunft walten zu lassen und weder die eine (Angstmacher) Seite noch die andere (Covid-Verschwörung) Seite un-hinterfragt zu glauben.