IWF entdeckt Globalisierungsnachteile – Menschen kommen mit 1300,- Gehalt nicht aus.

Laut Internationalem Währungsfonds beträgt die Lohnquote in Österreich nur noch 48%, die Kapitalerträge belaufen sich auf 52%. Das heißt, arbeitende Menschen erhalten 48% aller in Österreich erwirtschafteten Einkommen und Gewinne. Menschen die ihr Kapital arbeiten lassen bekommen 52% aller Einkommen. Wie siehts nun mit der Verteilung der Lohn bzw. Einkommensteuern und Kapitalertragssteuer in Österreich aus ? Aus Lohn und Einkommenssteuern, Steuern die auf persönlicher Erwerbstätigkeit beruhen, sind für´s Jahr 2017 30.889 Milliarden Euro budgetiert, hier sind die Lohnnebenkosten inkludiert. Aus Kapitalertragssteuern, also Steuern auf Zinsen, Aktienerträgen, usw. sollen 3.836 Mrd. erlöst werden. Aus Körperschaftssteuern, die auf Unternehmensgewinne anfallen, 6.320 Mrd. Euro. Die 48% des Volkseinkommens die aus Arbeitserträgen stammen zahlen also 75% der gesamten Steuern aus allen Einkommensarten. Die 52% des Volkseinkommens aus Kapitalerträgen zahlen 25% der Steuern. Oder andersherum gerechnet, wären die Kapitalerträge in gleicher Höhe wie Arbeitserträge besteuert, würden diese zumindest 33.463 Mrd. pro Jahr abwerfen, ein Plus von 23.307 Mrd. Euro. Damit könnte man entweder binnen 4 Jahren die Staatsschulden tilgen oder die Einkommenssteuern für Alle senken, so dass den arbeitenden Menschen mehr Nettoeinkommen von ihrem Bruttoverdienst übrig bliebe. Dann müsste niemand mehr mit 1300,- Euro netto über die Runden kommen. Dazu kommt noch, die Arbeitseinkommen sind die Einkommensquelle der großen Mehrheit der Österreicher, während die Kapitalerträge überwiegend einer kleinen Minderheit zugute kommen. Mit der Harmonisierung der Steuersätze für alle Einkommensarten, die ein Gebot der Gerechtigkeit wäre, würde also den allermeisten Österreichern dabei geholfen mehr zu verdienen, während eine handverlesene Anzahl von sehr Wohlhabenden nur ihren gerechten Anteil zahlen müsste. Und da haben wir noch gar nicht über Erbschaftssteuern geredet. In Österreich werden jedes Jahr zwischen 15 Mrd. und 40 Mrd. Euro vererbt. (Die Zahlen beruhen auf Schätzungen aufgrund einer Studie der Johannes Kepler Universität Linz zum Privatvermögen der Haushalte aus dem Jahr 2013 bzw. deutscher Vermögensverwalter, die von 4 Billionen Euro binnen 10 Jahren in Deutschland ausgehen.) Würden wir nur die obersten 10% der Erben besteuern, die 90% des Erbes erhalten werden, wären das bis zu  18 Mrd. Euro jährlich. Mit diesen Maßnahmen könnten wir entweder sämtliche Einkommenssteuern und Sozialabgaben locker halbieren, auch für Gutverdiener. Oder wir stellen Einkommen aus Arbeit steuerfrei und besteuern nur noch Kapitalerträge und große Erbschaften. Ums plakativer zu formulieren: Ein durchschnittlicher Angestellter würde dann je nach gewähltem Steuersystem statt 1500,- netto auf 2076,- netto bis 2650,- netto kommen, bei gleichen Kosten für den Betrieb. Klingt doch nicht schlecht, oder ? Zusätzlich wäre das System zukunftssicher, sollte der Anteil der Arbeitseinkommen an den Gesamteinkommen weiter sinken (mehr Firmengewinne bei weniger Angestellten) wäre das für´s Steuer und Sozialsystem aufkommensneutral da nun das gesamte Volkseinkommen die Steuerbasis darstellen würde, nicht mehr fast ausschließlich die Einkommen aus Arbeit. Und das würde nicht auf der Enteignung Reicher beruhen sondern auf gerechten Steuersätzen für Alle, bis jetzt haben sich die sehr Wohlhabenden eben etwas bei der Finanzierung des Staatshaushaltes zurückgehalten.

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