Gibt´s ein Leben nach Covid 19 ?
Lockdown, Ausgangssperren,
Polizeikontrollen, aus dem Ärmel geschüttelte Gesetze. Die erste
Reaktion unserer Regierung auf Covid 19 war vernünftig und
nachvollziehbar – wer nicht weiß was auf Ihn zukommt, sollte mit
dem Schlimmsten rechnen.
Aber inzwischen wissen wir mit hoher
Wahrscheinlichkeit dass die Sterblichkeitsrate bei an Covid 19
erkrankten Personen nicht bei dem befürchteten 3% bis 8% liegt. In
Ländern mit nicht zu Tode gesparten bzw. privatisierten
Gesundheitssystemen scheint die Sterblichkeitsrate eher 0,3% der
Erkrankten zu betragen. Und wir wissen dass das Virus weiterhin in
der Bevölkerung vorhanden ist und die Zahl der Neuinfektionen
jederzeit wieder ansteigen kann, so gesehen ist die Lage in
Österreich wie vor dem Lockdown.
Was wir hingegen nicht wissen ist
beträchtlich.
Die Durchseuchungsraten der
Bevölkerungen werden nur sehr grob geschätzt, darum sind auch
Todeszahlen nur schwer zu vergleichen. Die Schweden könnten zum
Beispiel mehr Todesopfer aufweisen weil schon ein größerer Teil der
Bevölkerung die Erkrankung hinter sich gebracht hat.
Wir wissen auch nicht ob bzw. wie lange
ein nach einer Covid 19 Erkrankung Genesener immun gegen das Virus
ist. Oder ob das Virus inzwischen mutiert ist.
Und wir wissen nicht, wann ein
Impfstoff bzw. Medikament gegen Corona verfügbar sein wird. Die
Entwicklung einer Behandlung gegen HIV dauerte Jahrzehnte und
anschließend war HIV nicht heilbar aber immerhin unter Kontrolle zu
bringen. Gegen die Grippe kämpft die Menschheit ebenfalls seit
Jahrzehnten, mit wechselndem Erfolg. Und die durchschnittliche
Entwicklungsdauer eines Medikaments liegt bei 12 Jahren. Für ein
Medikament das der gesamten Weltbevölkerung verabreicht werden soll
dürften eher strengere Vorsichtsmaßnahmen gelten, vor Allem
anbetrachts der relativ geringen Sterblichkeitsrate. Sonst sind
eventuell die Nebenwirkungen der Behandlung schlimmer als die
Krankheit selbst.
Eingedenk dieser Tatsachen ist die
Behauptung unserer Regierung bis zum Jahresende müssten wir noch
durchhalten, dann wäre eine Impfung/Behandlung verfügbar, schwer
nachzuvollziehen. Vielmehr müssen wir davon ausgehen dass uns Covid
noch eine lange Zeit begleiten wird.
Wir sollten uns also fragen, wie wollen
wir mit Covid leben ? Wollen wir unsere Freunde und Verwandte nicht
mehr sehen, wollen wir auf Gasthäuser, Kinos, das Schwimmen im See,
ein Freiluftkonzert verzichten ? Soll unser Dasein nur noch aus
Arbeit (unter strengen Sicherheitsvorkehrungen!), Konsum
(Sicherheitsvorkehrungen!) und sozialer Isolation bestehen ? Sollen
unser Kinder als Soziopathen aufwachsen weil sie keine
zwischenmenschlichen Kontakte mehr kennen ?
Ich finde, nein. Liebe Regierung,
vertraut dem Verstand der Bevölkerung! Wir sind keine kleinen
Kinder. Es ist uns bewusst wie unvernünftig Massengedränge jetzt
wäre. Wir können unser Handeln eigenverantwortlich abschätzen.
Kehren wir zu einer vorsichtigen Normalität zurück und gewinnen
wieder an Lebensfreude! Öffnet die Seen! Lasst Konzerte zu! Lasst
uns wieder auf Almen einkehren!
Und baut unser Gesundheitssystem aus.
Sofort und massiv. Inklusive auf Covid 19 spezialisierter
Krankenhäuser ((c) Michael Kogler). Im Übrigen bin ich der Meinung,
ab jetzt sollten Gesetze wieder der Verfassung folgen und
Verordnungen den Gesetzen.
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