Anschober, Kurz,
Covid & der permanente Ausnahmezustand
Gesundheitsminister Anschober plant ein neues Covid-19 Gesetz mit dem, wenn “aus epidemiologischer Sicht notwendig”, das Betreten “bestimmter und/oder öffentlicher Orte” untersagt werden kann. Damit könnte Österreich wieder unter Hausarrest gestellt werden, wenn “epidemiologisch notwendig”. Der Verfassungsgerichtshof findet die Definition der “bestimmten bzw. öffentlichen Orte” zu ungenau. Ich finde den Begriff der “epidemiologischen Notwendigkeit” zu schwammig.
In Österreich hatten wir am 01.09.20 um 10:25 3479 positiv Getestete (NICHT Erkrankte), das sind unter 0,0025% der Bevölkerung. In Intensivbehandlung befanden sich 31 Personen. Einer von 287.000 Österreichern befand sich wegen Covid-19 auf der Intensivstation.
Es scheint sich also um eine Krankheit zu handeln, die sich mehr an positiven Tests als an Symptomen zeigt. Zu diesem Thema wurde am 18.08.2020 am preprint Server medRxiv von Andrew N. Cohen, Ph.D., Bruce Kessel, M.D., Michael G. Milgroom, Ph.D eine kritische Arbeit zur Aussagekraft der PCR Tests veröffentlicht. Darin wird darauf hingewiesen dass bei Sars-Cov-1, Mers-Cov, Ebola und dem Zika Virus das Vorliegen eines einzigen positiven Tests bei symptomfreien Menschen NICHT als Beleg einer Infizierung zulässig war. Bei Sars-Cov-2 hingegen schon. Sie weisen auch darauf hin, dass entgegen dem allgemeinen Glauben, die Tests wären höchst zuverlässig, diese im Gegenteil genug falsch positive Tests produzieren um unter den Bedingungen im täglichen Einsatz höchst unzuverlässig zu sein (“highly unreliable”). Bei einer geringen Verbreitungsrate des Virus ist die Zahl der falsch positiv Getesteten deutlich höher (“much greater”) als die Zahl der wirklich Infizierten.
Aus diesen Gründen plädiere ich für eine eindeutige Definition des Terms “epidemiologische Notwendigkeit”. Wenn ein Drittel der Intensivbetten in Österreich (über diese Zahl kann von Medizinern gern diskutiert werden) von Covid-19 Patienten belegt ist, DANN existiert eine gesundheitliche Notstandssituation, die Eingriffe in die Freiheitsrechte der Bevölkerung rechtfertigt. Sonst NICHT.
Ansonsten kann theoretisch allein durch falsch positive Tests, ohne einen einzig wirklich Infizierten, der Covid Ausnahmezustand bis in alle Ewigkeit prolongiert werden. Orwell dachte bei seinem permanenten Ausnahmezustand an den ewigen Krieg. Es kann offensichtlich auch die ewige Seuche sein.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.04.26.20080911v3.full.pdf
Gesundheitsminister Anschober plant ein neues Covid-19 Gesetz mit dem, wenn “aus epidemiologischer Sicht notwendig”, das Betreten “bestimmter und/oder öffentlicher Orte” untersagt werden kann. Damit könnte Österreich wieder unter Hausarrest gestellt werden, wenn “epidemiologisch notwendig”. Der Verfassungsgerichtshof findet die Definition der “bestimmten bzw. öffentlichen Orte” zu ungenau. Ich finde den Begriff der “epidemiologischen Notwendigkeit” zu schwammig.
In Österreich hatten wir am 01.09.20 um 10:25 3479 positiv Getestete (NICHT Erkrankte), das sind unter 0,0025% der Bevölkerung. In Intensivbehandlung befanden sich 31 Personen. Einer von 287.000 Österreichern befand sich wegen Covid-19 auf der Intensivstation.
Es scheint sich also um eine Krankheit zu handeln, die sich mehr an positiven Tests als an Symptomen zeigt. Zu diesem Thema wurde am 18.08.2020 am preprint Server medRxiv von Andrew N. Cohen, Ph.D., Bruce Kessel, M.D., Michael G. Milgroom, Ph.D eine kritische Arbeit zur Aussagekraft der PCR Tests veröffentlicht. Darin wird darauf hingewiesen dass bei Sars-Cov-1, Mers-Cov, Ebola und dem Zika Virus das Vorliegen eines einzigen positiven Tests bei symptomfreien Menschen NICHT als Beleg einer Infizierung zulässig war. Bei Sars-Cov-2 hingegen schon. Sie weisen auch darauf hin, dass entgegen dem allgemeinen Glauben, die Tests wären höchst zuverlässig, diese im Gegenteil genug falsch positive Tests produzieren um unter den Bedingungen im täglichen Einsatz höchst unzuverlässig zu sein (“highly unreliable”). Bei einer geringen Verbreitungsrate des Virus ist die Zahl der falsch positiv Getesteten deutlich höher (“much greater”) als die Zahl der wirklich Infizierten.
Aus diesen Gründen plädiere ich für eine eindeutige Definition des Terms “epidemiologische Notwendigkeit”. Wenn ein Drittel der Intensivbetten in Österreich (über diese Zahl kann von Medizinern gern diskutiert werden) von Covid-19 Patienten belegt ist, DANN existiert eine gesundheitliche Notstandssituation, die Eingriffe in die Freiheitsrechte der Bevölkerung rechtfertigt. Sonst NICHT.
Ansonsten kann theoretisch allein durch falsch positive Tests, ohne einen einzig wirklich Infizierten, der Covid Ausnahmezustand bis in alle Ewigkeit prolongiert werden. Orwell dachte bei seinem permanenten Ausnahmezustand an den ewigen Krieg. Es kann offensichtlich auch die ewige Seuche sein.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.04.26.20080911v3.full.pdf
Das Problem ist die Verzögerung oder der "Schweinezyklus": wenn erstmal 30% der Intensivbetten belegt sind, ist die Welle voll im Anrollen, und in 2 weiteren Wochen sind die Krankenhäuser überlastet (siehe Italien). Maßnahmen müssen bereits vorher getroffen werden, auch wenn die Sicherheit der Tests nie 100% erreichen kann.
AntwortenLöschenMan liest auch Meldungen, wonach - sogar bei milden Verläufen - sich im Nachlauf oft eine Myocarditis (Herzmuskelentzündung) entwickelt, welche die Leistungsfähigkeit der Betroffenen, nicht nur Alten, auf längere Zeit einschränkt. Ja, das passiert auch bei einer nicht gut auskurierten echten Grippe.