Versuchen
wir ´s mal mit einem anderen Zugang zum Migrationsthema. Nicht
“Rechts” ist schuld am Elend der Menschen in Moria, sondern die
guten “Linksgrünen”. Vor allem in Deutschland und Österreich.
Weil sie gegen jede Regulation der Migration sind und die Menschen in
armen Ländern im Glauben lassen, nach Europa wandern zu können. Die
österreichischen Grünen haben zum Beispiel am Bundeskongress 2018
unter Anleitung von Vizelandeshauptfrau Ingrid Felipe (im Beisein von
Vizekanzler Kogler und Gesundheitsminister Anschober) einen Antrag
auf Einführung des kanadischen Migrationsmodells mit 100% der
Stimmen abgelehnt. Jede Regelung, die auch Menschen abweist, ist für
die Grünen rechtsradikal und menschenverachtend. Jede Abschiebung
ist unmenschlich. Jedes Drittland unsicher. Und das wissen natürlich
die Schlepper und deren Kunden. Darum wandern Menschen in
Bürgerkriegsländer wie Libyen ein. Weil sie wissen, das
Rettungsschiff bringt sie sicher nach Europa, eine Anlandung in
Tunesien oder Ägypten wäre für die Hilfsorganisationen undenkbar.
Darum setzen Menschen auf die griechischen Inseln über. Weil sie
wissen, sobald sie einen Fuß in Europa haben, können sie bleiben.
Keine
Spur einer politischen Lernkurve oder einer europäischen
Migrationspolitik die mit klaren Regeln Krisen wie Moria verhindern
könnte. Denn eine europaweite Regelung von Flucht & Migration
erfordert eine rationale Herangehensweise, ohne “no borders no
nations” Dogmatismus (was übrigens auch “no democracy no
wellfare” bedeuten würde) und ohne Verletzung der Menschenrechte.
Schauen
wir uns also als Erstes die rechtlichen Grundlagen an. Entgegen der
linksgrünen Darstellung gewährt die Genfer Flüchtlingskonvention
nur ein Recht auf Nichtzurückweisung an Europas Grenzen wenn ein
Mensch aufgrund seiner Rasse, Religion, Nationalität oder
politischen Überzeugung verfolgt wird und er UNMITTELBAR aus dem
Fluchtland kommt. Selbst Kriege oder Naturkatastrophen sind keine
ausreichenden Begründungen für eine Definition als Flüchtling in
Sinne der GFK. Auch die Europäische Menschenrechtskonvention erlaubt
die Abweisung von Migranten an Europas Grenzen. Ausschließlich
Menschen die sich rechtmäßig in Europas Hoheitsgebiet aufhalten
haben Anrecht auf ein Verfahren vor einer Ausweisung. Im Gegenteil
erlaubt die EMRK ausdrücklich die Festnahme von Menschen zur
Verhinderung der unerlaubten Einreise oder im Falle eines
Ausweisungsverfahrens.
Rechtlich
gesehen hatten fast alle Menschen, die seit 2015 nach Europa gekommen
sind, keinen Anspruch auf Einreise nach und keinen Anspruch auf Asyl
in Europa. Darum hat inzwischen auch der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte die sofortige Zurückweisung illegal eingereister
Migranten erlaubt.
Nachdem
wir Niemanden aufnehmen müssen, können wir uns überlegen, wen wir
aufnehmen wollen. Denn bisher haben wir hauptsächlich junge Männer
aus arabischen, (vorder)asiatischen und afrikanischen Ländern
aufgenommen. Also eher 18 jährige Afghanen statt alleinstehender
syrischer Mütter mit kleinen Kindern.
Ich
bin für eine strikte Trennung von Asyl und Migration sowie die
Wiedereinführung des weltweiten Botschaftsasyls. Wer ein Anrecht auf
Asyl hat bzw. wen wir aus humanitären Gründen aufnehmen wollen
(kleine syrische Kinder), der wird von uns vor Ort abgeholt und muss
sich nicht in die Lebensgefahr einer geschleppten Einreise begeben.
Wer aus wirtschaftlichen Gründen einwandern will muss unsere
Kriterien erfüllen (kanadisches Modell) und erhält ein
Einreisevisum. Wer weder ein Anrecht auf Asyl hat noch unsere
Kriterien erfüllt, muss an der Grenze zurückgewiesen werden. Sonst
sind sämtliche Regelungen Makulatur. Und entgegen der von linksgrün
verbreiteten Darstellung ist zum Beispiel die Überstellung von
Bootsmigranten nach Tunesien statt nach Italien rechtlich erlaubt.
Tunesien gilt als sicherer Drittstaat. Wobei die Liste der sicheren
Drittstaaten dringend überarbeitet werden muss, in Österreich
stellen die EU Länder mehr als die Hälfte der sicheren
Drittstaaten, unter anderem fehlen auch Staaten wie Japan oder die
USA.
Die
Rücknahme der Migranten könnte Europa als weltgrößte
Wirtschaftsmacht mit den Instrumenten Reisewarnung,
Wirtschaftssanktion inkl. Strafzoll, Aussetzung von EU Förderungen
und Abkoppelung vom Finanzsystem bei sämtlichen Staaten durchsetzen.
Nachvollziehbare
Regeln die ausnahmslos umgesetzt werden sind die einzige Möglichkeit,
Menschen in Not zu helfen. Wer die Regelung von Migration verweigert,
verringert die Akzeptanz jeglicher Migration, spaltet Europa und
schafft im Endeffekt die europäischen Staaten ab.
Jetzt
bleibt noch zu klären wie viele Menschen wollen wir aufnehmen. Eng
damit verbunden ist die Frage, wie viele Menschen wollen wir in
Europa sein.
Ich
finde die EU Länder haben mit ihren 448 Millionen Einwohnern (ohne
Großbritannien) eine Bevölkerungsdichte erreicht, die nicht mehr
ansteigen sollte. Die EU 27 sind mit 100 Einwohnern pro
Quadratkilometer mehr als doppelt so dicht besiedelt wie Afrika (40
EW/QKm). Und wie unter anderem die Grünen und Fridays for Future
nicht müde werden zu betonen, wir verbrauchen zu viele Ressourcen.
Ein weiteres Ansteigen der Bevölkerung würde die Umwelt mehr
belasten und zu einem weiteren Rückgang von Artenvielfalt und
naturbelassenen Räumen führen. Ganz nebenbei würde Europas
Selbstversorgungsfähigkeit bei steigender Bevölkerung sinken, wie
Covid gezeigt hat sind Importe zur Sicherung der Versorgung nicht
immer zuverlässig.
Im
Jahr 2019 gabs EU weit eine halbe Million mehr Todesfälle als
Geburten, dieses “Defizit” kann als Migrationsquote festgelegt
werden. Ein Anteil würde für Flüchtlinge mit Anspruch auf Asyl
verwendet, der Rest für Wirtschaftsmigranten. Das klingt jetzt sehr
hart. Moralisch einfacher und schöner ist sicher die grüne “open
borders” Forderung nach Aufnahme aller Menschen in Not. Nur führt
dies eben zu Lagern in Libyen und Moria. Menschen bringen sich in
Gefahr und die Schwächsten bleiben zurück.
Apropos.
Moria. Laut EKKA – National Center for Social Solidarity (von EU &
Unicef unterstützt), waren 2019 von 3700 unbegleiteten
Minderjährigen in Griechenland 93,8% männlich, 6,2% weiblich. Und
nur 7,3% Kinder im eigentlichen Sinn, also unter 14 Jahre alt. Die
UNHCR schreibt von 407 unbegleiteten Minderjährigen in Moria, das
dürfte 30 alleinstehenden Kindern unter 14 entsprechen. Die sollten
wir jetzt aufnehmen. Für syrische Familien eine solidarische
Unterbringung in Europa organisieren. Und den übrigen Jugendlichen
und Erwachsenen sofortige Hilfe bei der Heimreise und eine
Neustartunterstützung anbieten.
Denn
ebenfalls laut UNHCR stammen nur 19% der Menschen auf den
griechischen Inseln aus Syrien, 49% kommen aus Afghanistan, der Rest
großteils aus afrikanischen Ländern. Es handelt sich also nicht um
Menschen, die vor Krieg um ihr Leben rennend ins Nachbarland
geflüchtet sind, sondern um Migranten die viele tausend Kilometer in
ihr Wunschzielland gereist sind. Ich verstehe die große
Anziehungskraft die Europa auf arme Menschen weltweit ausübt. Aber
ich sehe keine Möglichkeit ihnen allen in Europa zu helfen.
Sinnvoller wäre es, dazu beizutragen den Menschen vor Ort ein
besseres Leben zu ermöglichen.
Wie
schon erwähnt, mir ist klar, moralisch einfacher wäre es zu sagen,
kommt, wir nehmen alle auf.
Aber
in der Realität ziehe ich einen unperfekten aber funktionierenden
Lösungsansatz einer schönen Fiktion vor.
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