Die Planwirtschaft ist zurück. Hunger wird folgen.
Die tödlichste Hungersnot in der Geschichte der Menschheit hatte ihren Ursprung im „Großen Sprung nach vorn“, der vom Chef der Kommunistischen Partei Chinas, Mao Zedong, 1958 angeordnet wurde.
Er ist der umfassendste Beweis für das Scheitern einer von oben herab aufoktroyierten Wirtschaftsplanung. Für das Scheitern ideologiegetriebener Weltverbesserungspläne. Für die Unfähigkeit der durch die eigene Gesinnung eingeschränkte Führung, komplexe Systeme zu erkennen und einzuschätzen.
Der „Große Sprung nach vorn“ sollte fünf Jahre dauern (Fünf Jahres Pläne waren schwer in Mode), wurde ab nach drei Jahren wegen der katastrophalen Folgen abgebrochen. Bis dahin führte er zu Absurditäten, Idiotien, Berufung auf Pseudowissenschaftler und glattem Lügen in epischem Ausmaß.
Die Produktion der zwangskollektivierten Landwirtschaft sollte gesteigert werden. Schon die Kollektivierung hatte dazu geführt, dass ein Bauer seinen Ochsen lieber schlachtete und das Fleisch verkaufte als ihn dem Kollektiv zur Verfügung zu stellen. Jetzt plante der „Überragende Führer“ (offizieller Ehrentitel) Mao selbst anhand der Pseudowissenschaft des Lyssenkoismus die Produktionssteigerung der Kommunen. Kurzer Einschub: der Lyssenkoismus leugnete die Existenz von Genen, Biologen die widersprachen wurden als faschistisch verfolgt. Die Resultate waren wunderbar: Drei Meter große Schweine. Kreuzungen von nicht miteinander verwandten Pflanzen wie Baumwolle mit Tomaten. Riesenfrüchte. Aber leider existierten diese Erfolge nur auf dem Papier. Die Bauern logen. Die Funktionäre logen. Die Medien logen. Was auch verständlich war, wer Zweifel äußerte, landete im Arbeitslager.
Darum wies auch niemand auf die Absurdität hin, Stallgebäudemauern zur Düngemittelproduktion abzureißen. Oder auf die negativen Folgen der Klassifikation des Sperlings als Schädling. Keine Sperlinge, mehr Schadinsekten. Mehr Schadinsekten, mehr Pestizide. Mehr Pestizide, weniger Bienen. Selbst etwas so „einfaches“ wie Ackerbau und Viehzucht erwies sich als überaus komplexes System, das sich weigerte, den Plänen der überragenden Führung zu folgen. Aber am Papier sah alles gut aus, es wurden Rekordernten gemeldet.
Auch die angeordnete Industrialisierung funktionierte nach Plan. Die Stahlproduktion sollte erhöht werden. Als Motivation zur Planerfüllung diente die Deportation. Die Folge war nicht nur, dass viele Bauern statt am Feld am Hochofen arbeiteten und damit bei der Ernte fehlten. Zur Erfüllung der Ziele wurden auch landwirtschaftliche Geräte eingeschmolzen. Der Plan muss erfüllt werden, unter allen Umständen, koste es, was es wolle.
Widerspruch gegen diesen Irrsinn wurde, sie ahnen es schon, als rechts gebrandmarkt und der Abweichler verurteilt.
Der chinesische Außenminister Chen Yi sagte 1958 zu möglichen menschlichen Opfern: „Das ist ein Preis, den wir zu zahlen haben und kein Anlass, besorgt zu sein.“ Klingt das in Ihren Ohren auch irgendwie vertraut?
Deng Xiaping verlautbarte 1958, das (dem Großen Sprung geschuldete) Exportproblem könnte gelöst werden „wenn jeder ein paar Eier, ein Pfund Fleisch, ein Pfund Öl und sechs Kilo Reis einspare“. Ein wenig Verzicht, dann wird’s schon. Auch ein merkwürdig wohlbekannter Spruch.
Und jetzt springen Sie bitte mit mir nach vorn, vom China des Jahres 1958 ins Europa des Jahres 2022. In der EU haben wir sieben Jahres Pläne statt fünf Jahres Pläne, aber damit hören sich die Unterschiede auch schon auf.
Das EU Kommission unter Ursula von der Leyen hat den Europäischen Grünen Deal vorgestellt. Damit will die EU Kommission die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad begrenzen und die Umweltzerstörung stoppen. Zum Green Deal gehört unter anderem ein Aktionsplan für die Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden. Wahrlich hehre Ziele, oder?
Dieser Aktionsplan sieht unter anderem eine Reduktion der Ammoniak und Stickstoffemissionen vor. Im Klartext: es soll weniger gedüngt werden. Und es sollten weniger Tiere gehalten werden. Konkret soll zum Beispiel in Deutschland um 20% weniger gedüngt werden, was zur Unterernährung vieler Kulturen führt. In den Niederlanden soll die Stickstoffemission um 50% gesenkt werden, was ein Drittel der Bauern zum Aufgeben zwingen würden. Für die zuständige Ministerin für Natur und Stickstoff, Christianne van der Wal, kein Problem : “Die schmerzliche Schlussfolgerung ist, dass nicht alle nicht alle Landwirte ihren landwirtschaftlichen Betrieb weiterführen können.“ Zur schnelleren Lösung der „Stickstoffkrise“ sollen die Bauern in den Niederlanden auch enteignet werden können. Jetzt kennen Sie den Grund der anhaltenden Proteste der niederländischen Bauern, über die in den Regierungsmedien kaum berichtet wird. Die EU Kommission will also, dass in der EU weniger Nahrungsmittel erzeugt werden. Das treibt den Preis für Nahrungsmittel in der EU in die Höhe und verringert die Möglichkeit für Exporte in Weltgegenden, die sich aufgrund der Bevölkerungsexplosion nicht mehr selbst ernähren können. Stichwort Afrika.
Aber nicht nur in die Nahrungsproduktion greift die EU Kommission ein. Auch die Energieversorgung soll, wie die gesamte EU, bis 2050 „klimaneutral“ werden. Bis 2030 ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 55% geplant. Diese „Energiewende“ soll zur „Gewährleistung einer sicheren und erschwinglichen Energieversorgung in der EU“ führen sowie zu „sauberere Luft, Wasser und Böden, niedrigere Energiekosten, renovierte Häuser, bessere öffentliche Verkehrsmittel und mehr Ladestationen für E-Autos, weniger Abfall, gesündere Lebensmittel und eine bessere Gesundheit für heutige und zukünftige Generationen.“ In Anführungszeichen gesetzte Texte sind Originalzitate der Website des EU Parlaments. Der Europäische Green Deal bringt das Paradies auf Erden. Am Papier.
Schauen wir uns die Realität an.
Ursula von der Leyen tritt inzwischen für verpflichtende Energierationierungen ein, um den Anstieg der Energiepreiskurve abzuflachen. Sie hat wirklich exakt die gleiche Wortwahl verwendet wie bei Covid, „flatten the curve!“. Wäre die Lage nicht so ernst, würde man drüber lachen.
Deutschlands Unwirtschaftsminister Robert Habeck meinte wörtlich, wenn Unternehmen durch die explodierenden Energiepreise untragbar hohe Kosten hätten, dann wäre das kein Problem. Sie müssten nur aufhören, zu verkaufen, dann wäre Alles gut. Als Beispiel nannte Habeck unter anderem Bäckereien. Wenn Bäckereien kein Brot mehr backen und verkaufen, dann gibt es Nichts mehr zu essen. Und natürlich keine Unternehmen und keine Arbeitsplätze. Aber mit solchen Kleinigkeiten kann man sich nicht aufhalten, wenn man „Das Klima™“ retten will und der Ukraine bis zum Endsieg die Treue schwört.
Dafür will Deutschland jetzt in der Türkei Kraftwerksschiffe einkaufen oder anmieten, die mit Dieselgeneratoren Strom erzeugen. Diese Schiffe werden sonst in Entwicklungsländern wie Ghana oder dem Sudan eingesetzt.
Währenddessen spricht sich der österreichische Vizekanzler Werner Kogler für eine Verschärfung des Wirtschaftskrieges gegen Russland aus und der noch amtierenden Bundespräsident Van der Bellen nennt Kritiker des Wirtschaftskrieges Kollaborateure von Putin. Die NEOS Chefin Beate Meinl-Reisinger beschimpft sie gleich als Volksverräter.
Die Politik weigert sich einzugestehen, dass die „Energiewende“ ein Irrweg ins Verderben war. Ein industrialisierter Kontinent ist nicht mit Wind und Sonne zu betreiben, weil die benötigte Grundlast damit nicht bereitgestellt werden kann. In Afrika gibt es die von der Grünfront herbeigeredete angebotsorientierte Energieversorgung. Aber in Afrika ist es oft dunkel. Kernenergie wäre ein Ausweg, aber der wird aus ideologischen Gründen in Deutschland und Österreich abgelehnt. Abgesehen davon baut sich ein Atomkraftwerk nicht über Nacht.
Die
politische Führung weigert sich auch einzugestehen, dass der
Wirtschaftskrieg gegen Russland weder Russland in die Knie zwingt
noch der Ukraine nützt (wertfreie Feststellung). Russland
verzeichnet Rekordeinnahmen, der Rubel ist gegenüber dem Euro so
stark wie das letzte Mal im Mai 2015 und von einer internationalen
Isolierung Russlands ist, abseits der meisten NATO Staaten, nichts zu
sehen. Dafür treibt die Weigerung, die Sanktionen gegenüber
Russland zu beenden und die Northstream 2 Pipeline zu öffnen, die
europäischen Unternehmen in die Pleite oder ins Ausland und die
europäischen Bürger in die Armut (aktuell am extremsten in Deutschland zu beobachten).
Für die Grüne Einheitsfront ist das ein durchaus beabsichtigter Effekt ihrer Politik. Energie sollte teurer werden. Es sollte weniger Energie verbraucht werden. Der Konsum sollte eingeschränkt werden. Für „Das Klima™“. Nur wird das zu Massenarbeitslosigkeit, Kälte, Hunger und Armut führen. Europa deindustrialisiert sich und wird Afrika. Verlässlich verfügbare und günstige Energie war die Grundlage für Europas Wohlstand.
Der Große Grüne Energiesprung nach vorne, wie er von ideologisch verblendeten Planwirtschaftsfans und Klimapanikern geplant und durchgeführt wird, ist ein Sprung in den Abgrund. Eventuell sollten wir einen Schritt zurücktreten.
Ein Vorschlag zum Weiterlesen:
https://chrisveber.blogspot.com/2022/05/inflation-wie-unsere-regierungen-und.html
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Danke.
Das klingt ja wirklich furchtbar;(
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